Legehennenhaltung

 

In den letzten Jahren sind immer wieder Fragen betreffend Aufzucht und Haltung an uns gestellt worden, die wir hier beantworten wollen. Sie werden auch Tipps und Anregungen finden, wie Sie mit Problemen in der Haltung besser zurechtkommen.
Die nachfolgenden Tipps erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit!

 

Was ist zu tun, wenn Junghennen 20 Wo (also legefertig) nicht zu legen beginnen:

 

Unsere Tiere erhalten während der Aufzucht ausschließlich Fertigfuttermischungen, die auf das jeweilige Alter der Tiere angepasst sind. Eine zu rasche Futterumstellung z.B. auf Körndlfutter (wie Bruchmais oder Weizen) kann dazu führen, dass sich der Legebeginn stark verzögert. Es empfiehlt sich daher, am Beginn der Legeperiode Legefutter zu füttern mit hohem Proteingehalt, bis mindestens 80 % Legeleistung eingetreten ist (d.h. mindestens 8 von 10 Hennen sollten legen) und erst danach vorsichtig mit Beifutter wie Bruchmais und Weizen zu beginnen.

 

Zur Förderung der Eischalenbildung Muschelschalenschrot dazu füttern (ca. 3 bis 5 g Muscheln /Henne drei Mal pro Woche)

 

Heiße Sommermonate bedingen eine verminderte Futteraufnahme und damit ein Absinken des Kalkspiegels im Blut - das führt zu dünnen Eischalen und einen Absinken der Legeleistung

 

Gegenmaßnahmen:  verstärkt Legefutter mit hohem Proteinanteil füttern, Muschelgrit, Vitamine fürs Wasser (appetitanregend), zusätzliche Trinkgefäße im Außenbereich aufstellen.

 

Kalte Wintermonate: Wenn bei niedrigen Temperaturen der Energiebedarf nicht ausreichend gedeckt wird (einen Teil benötigt die Henne für die Regulation des Wärmehaushaltes) läßt die Legeleistung nach

 

Gegenmaßnahmen:  Legefutter mit hohem Proteinanteil und Muschelschalenschrot füttern, die Beleuchtungsdauer erhöhen (beeinflusst die Futteraufnahme positiv - die Hennen nehmen mehr Futter), warmes Trinkwasser bereit stellen (bewirkt ebenfalls eine erhöhte Futteraufnahme)

 Mangende Legeleistung im Winter

 Entscheidend für eine optimale Legeleistung ist die Tageslichtlänge!!!

 Das ist auch der Grund, warum Legehennen im Sommer mehr legen als im Winter. In früheren Jahren haben unsere Eltern und Großeltern die Eier eingelegt, um ausreichend Eier im Winter zu haben.

 Nicht das große Fenster im Stall, nicht der Freilauf, sondern die Tageslichtlänge, entscheidet, ob Sie im Winter Eier haben oder nicht.

 Eine Legehenne braucht mindestens 14 Stunden wirklich gutes Tageslicht (Sonne!!), damit sie so viel Eier legt wie im Sommer. Um den Rhythmus der Legehennen nicht zu stark zu stören, verlängert man den Tag am Morgen. Benutzen Sie Zeitschaltuhren und programmieren Sie diese wie folgt:

 Um 2:30 Uhr Früh geht das Licht im Stall an bis etwa 8:00 Uhr am Morgen, denn 80 % aller Eier werden vom Vormittag gelegt. Und mit dem Tageslicht wird der Tag beendet. Selbstverständlich können Sie auch noch am Abend zwei bis drei Stunden Licht einschalten.

 Im Sommer ist das Tageslicht ausreichend.

  

Weiteres ist auf optimale Stallhygiene zu achten, d.h. vor dem Einstallen von neuen Hühner muss der Stall gereinigt und desinfiziert werden. Nur frisches Einstreu verwenden (z.B. Stroh, Heu, etc) ; Dachbalken und Fenster reinigen, Sitzstangen und Legenester abbürsten, Kot ab spachteln, mit ausreichend Wasser waschen, desinfizieren;

 

Futtertröge und Wassertränken reinigen und ausreichend zur Verfügung stellen, im Sommer zusätzliche Trinkgefäße bereithalten für den Außenbereich; im Sommer mindestens zweimal pro Tag Trinkgefäß reinigen (durch Hitze vermehren sich Bakterien schneller und können Durchfall verursachen) und mit frischem Wasser füllen!

 

Wasserversorgung

 

Wasserbehälter sind regelmäßig zu reinigen, um keimfreies Trinkwasser zu gewährleisten. Der durchschnittliche Wasserbedarf bei einer Außentemperatur von 12° bis 16° C liegt bei ca. 250 ml je Henne. Bei höheren Temperaturen die Trinkgefäße zweimal am Tag reinigen. Im Außenbereich zusätzliche Wasserbehälter aufstellen - möglichst im Schatten

 

In den Wintermonaten sollte ausreichend Licht vorhanden sein. Zeitig in der Früh mit Licht beginnen und den Tag natürlich ausklingen lassen.

Die Tageslichtlänge ist entscheidend für die erfolgreiche Hühnerhaltung. Eine Legehenne braucht mindestens 15 Stunden Tageslicht, um so viel zu legen wie in den Sommermonaten. Daher im Winter mit Zeitschaltuhren (sehr preiswert in den Baumärkten zu erhalten) arbeiten: Morgens um 3:00 Uhr früh das Licht einschalten bis etwa 8:00 Uhr und den Tag natürlich ausklingen lassen

 

Federpicken und Kannibalismus (siehe auch bei Geflügelkrankheiten)

 

Kannibalismus kommt bei allen Hühnersorten und Altersgruppen vor. Federnfressen, Federnpicken und Zehenpicken können schon bei einige Tage alten Küken beobachtet werden.

 

Ursachen dafür können sein:

 

  • Überbesetzung in den Ställen und Aufzuchtbatterien

  • zu wenig Futter- und Tränkplätze

  • ungenügende Anzahl von Sitzstangen und Legenestern

  • schlechtes Stallklima: zu heiß, zu trocken (weniger als 50% Luftfeuchtigkeit), zu hell (viel grelle Sonne), einzelne Strahlenbündel, die duch kleine Fenster oder Dachlucken in düstere Ställe eindringen

  • Befall von Parasiten wie z.B. Federlinge, Vogelmilben (fördern Juckreiz, wodurch verstärktes Picken ausgelöst wird) - regelmäßige Reinigung und Desinfektion (spezielle Milbenmittel) - siehe auch Parasitenbekämpfung

 

Fehler in der Fütterung:

 

  • Unterversorgung mit Proteinen,

  • zu rasche Futterumstellung - Legefutter mit hohem Proteinanteil füttern,

  • Muschelschalenschrot, Vitamine fürs Wasser.

 

Es ist zu achten, dass sich die Tiere nicht blutig picken. Treten erste Blutungen auf, ist das jeweilige Tier zu separieren, da es sonst von den anderen Tieren zu Tode gepeinigt wird. Die blutigen Stellen säubern und mit desinfizierendem Puder bestreuen. Erst wenn die Stelle abgeheilt ist, das Tier wieder zur Herde geben. 

 

Eigröße

 

Ei Größe ist in erster Linie erblich bedingt, jedoch wurde im Rahmen der Hybridzucht in besonderem Maße auf die Ei Größe Rücksicht genommen.

 

Zum anderen Teil ist die Ei Größe auch von einer Reihe von Umweltfaktoren abhängig, wie zum Beispiel der Tageslichtlänge und dem Schlupfmonat.

 

Einen weiteren Einfluss besitzt auch die Futterqualität. Zu niedriger Eiweiß- und Kaloriengehalt sowie zu niedrige Kalzium- und Vitamin-D3-Versorgung verringern das Eigewicht.

 

Zu wenig oder nicht einwandfreies Wasser führt unweigerlich aufgrund Wassermangels zu kleineren Eiern und im Extremfall zu einem Rückgang der Legeleistung und schlimmstenfalls bis zum Aufhören des Legens. Auf eine ausreichende Trinkwasserversorgung besonders in den heißen Sommermonaten ist allergrößter Wert zu legen.

 

Die Temperatur hat ebenfalls Einfluss auf die Eigröße. Unter hohen Temperaturen fällt es den Hennen schwer, ihr Essverhalten anzupassen, es vermindert sich die Futteraufnahme und somit der Energiehaushalt. 

 

Eischale

 

Für die Schalendicke spielt Haltung und Fütterung eine entscheidende Rolle. Eine ausreichende Kalzium- und Vitamin-D3-Versorgung ist von großer Bedeutung. Es empfiehlt sich, Hennen in regelmäßigen Abständen Muschelgrit zur Verfügung zu stellen.

 

Zu warme Temperaturen vermindern den Kalkspiegel im Blut, da die Futteraufnahme bei warmen Wetter abnimmt. Bei fortschreitendem Alter nimmt die Schalendicke ebenfalls ab.

 

Schalenlose Eier, sogenannte Windeier, können des Öfteren zu Legebeginn beobachtet werden und sind lediglich der Ausdruck eines überstürzten Legebeginns. Mit Muschelgrit kann Abhilfe geschaffen werden.

 

Schließlich können aber auch durch plötzliches Erschrecken der Tiere Eier gelegt werden, deren Schale noch nicht ganz ausgebildet ist. Im Hühnerstall sollte Ruhe herrschen.

 

Lichtsprung-, Knick- und Brucheier werden nicht durch eine zu dünne Schale verursacht, sondern infolge schlechter Stalleinrichtungen, zu geringer Nestanzahl oder schlechter Nestform, ungeeignetes Nesteinstreu. Schmutzige Eier können durch Abrollnester oder gute, trockene Nesteinstreu verhindert werden. Abhilfe schaffen Legenester - die Eier bleiben sauber, kühlen schneller aus, was die Haltbarkeit verlängert; einheitliche Eiablage und daher kein Suchen der Eier im ganzen Hof und Garten. 

 

Eidotter

 

Dunkle Dotter haben zwar keinen höheren Nährwert als helle Dotter, werden aber vom Konsumenten bevorzugt, weil sie schöner aussehen. Die Dotterfarbe wird vor allem durch das Futter beeinflusst. Gute Maisqualität gibt dem Dotter die schöne Farbe. 

 

Blutflecken im Ei

 

Beim Erschrecken der Tiere kann es zum Zerreißen kleinster Blutgefäße im Legeapparat kommen, wodurch Blut ins Eiinnere gelangt. Im Hühnerhof sollte Ruhe herrschen!

 

Aroma

 

Die wichtigste Eigenschaft des Eis ist abhängig vom Alter des Eis. Eier sind gegen fremde Gerüche sehr empfindlich, daher muss im Stall schon Vorsorge getroffen werden, dass die Nesteinstreu frei von Milben- und Schimmelgeruch ist. 

 

Hahnen-Hennen-Verhältnis

 

Es sollte kein Überschuss an Hähnen vorhanden sein. Ein Hahn verträgt ca. 8 – 10 Hennen. 

 

Wie alt können Legehennen werden?

 

Legehennen beginnen etwa ab der 20. bis 24. Lebenswoche zu legen, optimale Legequalität bis etwa 80. Lebenswoche, danach nimmt die Eiproduktion ab, weshalb es sich empfiehlt die Herde danach auszutauschen. Legehennen können ein Alter von vier bis fünf Jahren erreichen, legen in der Regel aber keine Eier mehr. 

 

Ist ein Hahn unbedingt erforderlich?

 

Die Entscheidung, ob Hahn oder nicht, sollte vom Standort des Hühnerhof abhängig gemacht werden. Ein Hahn mitten im verbauten Gebiet, der im Sommer am Sonntag um vier Uhr morgens zu krähen beginnt, kann das gute nachbarschaftliche Klima stören.

 

 

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Veränderungen im Ei und deren mögliche U
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